Zucker ist unser wichtigster EnergietrĂ€ger: Zucker wird von der Muskulatur rasch aufgenommen und zu Energie verarbeitet. Deshalb kann unser Körper schwere Arbeiten durchfĂŒhren und schnell und lange Laufen. Zucker ist also per se nicht schlecht. Allerdings: die Zuckerverwertung braucht eine Muskulatur, die regelmĂ€Ăig bewegt wird.
Wenig Bewegung bedeutet schlechtere Zuckerverwertung!
Damit der Zucker auch ohne viel Bewegung aufgenommen werden kann, schĂŒttet die BauchspeicheldrĂŒse das Speicherhormon Insulin aus:
je mehr Insulin der Körper braucht (Insulinresistenz = der Körper reagiert schlechter auf Insulin), um die Zuckerverwertung zu steuern, desto schlechter lÀuft unser Stoffwechsel!
Die gemeinsame âEndstreckeâ aller Stoffwechselwege ist die Fettherstellung: wird also der Zucker nicht durch Bewegung verbrannt, wird ein Teil gespeichert (Glykogen), der ĂŒberwiegende Teil aber zu Fett umgewandelt.
Seit der GrĂŒndung des isf 2001 liegt der Schwerpunkt der ForschungsaktivitĂ€ten in der Untersuchung der Insulinwirkung (âInsulinresistenz) auf das GefĂ€Ăsystem. Die Erforschung von Stoffwechsel- und daraus resultierenden GefĂ€Ăerkrankungen ermöglicht eine andere Sichtweise auf die Entstehung von Erkrankungen: die Dynamik von krankhaften Stoffwechsel- und GefĂ€Ăprozessen kann durch gezielte Diagnostik erfasst werden und deshalb auch durch frĂŒhzeitige Intervention in der weiteren Entwicklung gestoppt, verlangsamt oder in frĂŒhere Phasen zurĂŒckgefĂŒhrt werden.
Die Insulinresistenz gilt als charakteristisches Merkmal des Diabetes mellitus 2 und neben der Insulinsekretionsstörung als wichtiger Aspekt in der Krankheitspathogenese. Doch nicht nur der Diabetes mellitus 2, sondern auch andere metabolische und kardiovaskulÀre Risikofaktoren / Erkrankungen aber auch Krebs werden durch die Insulinresistenz beeinfluss.
Insulin ist ein Wachstumshormon, das den wichtigsten EnergietrĂ€ger, nĂ€mlich Zucker (Glucose), in die Zellen, vor allem Muskel, Leber und Fett einschleust. Insulin wirkt aber auch im Gehirn und scheint bei der Demenzentwickulung und Regulation des HungergefĂŒhles ein wichtige Rolle zu spielen. Als Wachstumshormon scheinen dauerhaft hohe Insulinwirkung auch die Entstehung von Krebs zu begĂŒnstigen.
Fett- oder Zuckerstoffwechselstörungen beeintrĂ€chtigen schon sehr frĂŒh die ElastizitĂ€t der GefĂ€Ăe, die sogenannte Endothelfunktion. Die GefĂ€Ăinnenhaut, das Endothel, bildet die Schnittstelle nicht nur fĂŒr atherosklerotische VerĂ€nderungen, sondern auch fĂŒr das Voranschreiten von karzinomatösen Prozessen. Aus diesem Grund ermöglicht die Untersuchung des Endothels - des gröĂten Stoffwechselorgans des Menschen - eine frĂŒhzeitige Diagnostik von Stoffwechsel â und GefĂ€Ăerkrankungen. Nimmt die ElastizitĂ€t der GefĂ€Ăe ab, entwickeln sich WandverĂ€nderungen, die im fortgeschrittenen Stadium die Durchblutung der Organe behindern.