Diät ist mehr als Verzicht! Bereits in der Antike beschrieb der Begriff „diaita“ – heute als Diät gebraucht – Gesundheit als einen Zustand von Gleichgewicht, Harmonie und innerer Stabilität, der durch eine bestimmte Lebensführung zu beeinflussen ist. Nicht nur Essen und Trinken umfasste die griechische Diätetik, sondern alle Aspekte der körperlichen Lebensführung, wie Arbeit, Erholung, Sport, Gebrauch der Stimme, Schlafen und Baden. Lebensregeln sollten dem Laien Handlungsgrundlagen liefern, um seine Gesundheit selbst erhalten zu können. Diese Regeln passten sich der individuellen Lebenssituation an, variierten nach Geschlecht, Alter, sozialer und wirtschaftlicher Lage, Klima und Beruf; sie umfassten die Erziehung von Kindern und die Versorgung von älteren Menschen. Aristoteles beschrieb die Einheit von Geist und Körper: Vernunft, Sprache, sittliches und gesellschaftliches Leben und Handeln kann sich nur in einem gesunden Körper entfalten. Daraus leitete er die Verantwortung des Menschen ab, sich immer wieder um das seelisch-geistige wie auch körperliche Wohlbefinden zu kümmern (van der Eijk: Gesundheit – Eigenverantwortung oder Schicksal. Deutsches Ärzteblatt 108/ 2011, S. A 2330.
Zwei Drittel der Erkrankungen sind zurückzuführen auf falsche Ernährung, Überernährung und Bewegungsmangel. Mit dem Projekt „Über den Tellerrand“ erarbeiten wir mit Ärzten und Ernährungswissenschaftlern Ernährungs- und Bewegungskonzepte, die in den Alltag integriert werden. Mit der „Simpel-Ernährung…leichter durchs Leben“ wurde ein einfaches Ernährungskonzept mit Hausärzten entwickelt, das sein mehr als 10 Jahren ins Praxen umgesetzt wird. Die Patienten lernen dabei, den Stoffwechsel durch Ernährung und Bewegung zu „programmieren“.